3.11.22
Hunde-Military – der Freizeitspass
Die meisten Hundebesitzer halten sich einen Hund, um mit ihm Dinge zu unternehmen, zu erleben und unterwegs zu sein. Da sucht man schon mal gezielt nach Aktivitäten, die für Mensch und Hund geeignet sind. Etwas, das viele anspricht und für die meisten geeignet ist, ist das sogenannte Hunde-Military.
Anders, wie der Name es vermuten lässt, hat Hunde-Military nichts mit Militär zu tun. Viel mehr versteht man darunter ein Spaziergang, auf dem unterschiedliche Posten gelöst werden können. Je nach Wegstrecke kann also wirklich jeder mitmachen. Der Weg muss nicht in einer bestimmten Zeit absolviert werden. Viel mehr geht es darum, bei den Posten möglichst viele Punkte zu sammeln. Aber auch das sollte man nicht zu verbissen sehen. Schliesslich soll es allen Beteiligten Spass machen.
Auf verschiedenen Plattformen sind immer die neusten Termine für Hunde-Military-Anlässe ausgeschrieben. Am besten sucht man im Internet, wo demnächst in der Nähe (oder für Reiselustige auch weiter weg) ein Hunde-Military stattfindet. Ich bevorzuge es immer, in kleinen Gruppen zu gehen. So kann man sich unterwegs noch etwas unterhalten, muss aber nicht ewig auf andere warten. Die Startzeit kann innerhalb eines Zeitfensters individuell gewählt werden. Dennoch kann es immer zu Stau an den einzelnen Posten kommen. Dies kann man gut als Warteübung benutzen. Lasst anderen Hunden Platz, denn nicht jeder verträgt die Nähe gut und lenkt die arbeitenden Hunde nicht ab. So hat jeder die gleichen Voraussetzungen.
Ich erlebte die Veranstalter bisher sehr kreativ, was die Aufgaben angeht. Meist gehören auch Glücksspiele dazu, um den Druck etwas rauszunehmen. Die Posten sind sehr vielfältig gestaltet, so dass alle Hunde sicher etwas können. Wichtig dabei ist, den Hund nicht zu überfordern. Denn sie sind nicht nur an den Posten gefordert. Die neue Umgebung, viele andere Menschen, fremde aufgeregte Hunde – das alles sind viele Eindrücke, die der Hund verarbeiten muss. Und an den Posten ist hohe Konzentration gefordert. Sie sollen eine Leistung erbringen und gleichzeitig stehen viele andere rundherum. Es gibt auch Aufgaben, die der eigene Hund nicht kann oder das gewünschte Verhalten in der Situation nicht abrufen kann. Da sollte jeder Hundebesitzer vernünftig sein und fair bleiben. Lieber etwas nicht machen oder es beim Versuchen belassen, bevor man selbst und vor allem der Hund völlig überfordert oder gefrustet ist. Da muss das Ego eben mal hinten anstehen.
Auf den Spaziergängen kann man ganz toll sehen, was der Hund bereits kann und woran man noch arbeiten könnte. Es bietet viel Inspiration auch für zuhause, wo man den ein oder anderen Posten nachmachen oder in Ruhe üben kann. Zudem trifft man immer wieder nette Mensch-Hund-Gespanne. Der Austausch und das gemütliche Beisammensein gehören genauso dazu, wie der Spaziergang und die Posten. In der Regel ist auf dem gesamten Spaziergang Leinenpflicht, da es oft auch unverträgliche Hunde gibt.
Mitnehmen:
· Belohnung (an den Leckerlis soll es nicht scheitern)
· Spielzeug
· Wasser/Napf (falls keine Trinkmöglichkeiten vorhanden sind)
· Leine
· Geschirr/Halsband
Wer jetzt denkt, dass Hunde-Military nur im Sommer bei warmen Temperaturen stattfinden, der irrt. Auch im Winter gibt es immer wieder Anlässe, die besonders für Hunde geeignet sind, die bei heissem Wetter lieber alle vier Pfoten von sich strecken.
Posten-Beispiele:
· Spielzeug mit dem Fuss in die Luft kicken, der Hund muss es auffangen
· Parcours über verschiedene Untergründe
· Trick vorführen
· Schlittenfahren
· Mensch auf Ski, Hund muss zwischen den Beinen laufen
· Geruchsdifferenzierung (z.B. Teebeutel)
· Klingel betätigen
· Im Platz warten, während Mensch aktiv ist
· Mensch muss Tannenzapfen in einen Korb werfen, Hund muss sie wieder bringen
· Parcours durch Ablenkungen laufen
· Durch Rückwärtsgehen leere PET-Flaschen umwerfen
· Slalom laufen und sich gleichzeitig Dinge merken
Wie ihr seht, gibt es immer Posten mit verschiedenen Anforderungen an Hund und Halter. Einige sind sicher einfacher, andere eine grössere Herausforderung. Und auch wenn mal was nicht funktioniert, belohnt den Hund trotzdem. Er gibt sich sicher alle Mühe und der Spass steht im Vordergrund. In der Regel gibt es am Schluss Preise zu gewinnen oder sogar Einheitspreise. Da so ein Hunde-Military viel Aufwand und einige freiwillige Helfer benötigt, ist es verständlich, dass eine Startgebühr erhoben wird. Damit kann man toll Vereine unterstützen.