15.10.20
Rasseportrait - Saluki
Seitdem ich das erste Mal einen Saluki, oder auch „Persischer Windhund“ genannt, gesehen habe, bin ich fasziniert von seinem eleganten Gang, seinen tiefgründigen Augen und seinem sanften Wesen. Deswegen möchte ich euch diese Woche die aussergewöhnliche Rasse näherbringen.
Herkunft
Der Ursprung des Salukis geht mindestens 3000 Jahre zurück. Er wurde im Orient als Jagdhund (Gazellen, Hasen) und Begleiter geschätzt und verehrt. Bereits die Ägypter zeichneten diese edlen Hunde in ihren Malereien. „Die Gazelle der Wüste“ ist auch heute noch bei Scheichen und Beduinen sehr beliebt. Die Zucht findet auf höchstem Niveau statt und der Preis für einen „reinen“ Saluki kann je nach Ahnentafel und Jagderfolg schnell bis auf CHF 12'000.00 steigen. Damit zählen sie zu den kostbarsten Hunderassen der Welt. Sie werden auch heute noch als „Geschenk Allahs“ gesehen und mit dem grössten Respekt behandelt. Sie gelten als Statussymbol reicher Leute und werden entsprechend gehegt und gepflegt.
Die heutige Zucht in Europa geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als eine Britin diese Rasse erstmals importierte. Seit 1966 ist die Rasse offiziell durch die FCI anerkannt.
Der Name stammt aus dem Arabischen Wort für Windhund.
Aussehen
Es gibt zwei Arten von Salukis – die mit Befederung und die kurzhaarigen. Mit Befederung ist das lange Haar an Ohren, Beinen und Rute gemeint. Die Fellfarbe kann sehr variieren. Die Farbpalette reicht von Schwarz, Grau, Creme, Weiss über Rot, Kastanie zu Dunkelbraun und jegliche Kombinationen davon. Seine braunen, mandelförmigen Augen spiegeln ihre Seele wider. Windhundetypisch ist der Saluki hochbeinig, schlank mit schmalem, langen Kopf, tiefer Brust und federndem Gang. Trotz der windschnittigen Statur ist der Körper widerstandsfähig, kräftig und muskulös gebaut, wie es sich für einen Jäger gehört. Die Grösse schwankt zwischen 58cm und 72cm und sie erreichen maximal ein Gewicht von 30kg.
Charakter
So mystisch der Orient ist mit all seinen Farben und unendlichen Wüsten, so mystisch ist auch diese Hunderasse. Sie sind bedacht, Fremden gegenüber eher zurückhaltend und selbständig. Ihrem Besitzer sind sie aber treu ergeben und daher freundliche, zuverlässige Begleiter. Sie gelten als sehr intelligent, haben ein sensibles, sanftes Wesen und sind sehr anpassungsfähig. Drinnen verhalten sie sich ruhig und sparen sich ihre Kräfte. Wenn sie dann frei laufen dürfen, toben sie gerne und zeigen ihre Rennqualitäten. Sie besitzen einen ausgeprägten Jagdinstinkt (Sichtjäger) und müssen daher vorausschauend geführt und gut erzogen werden. Sie sind ausdauernd und können auch längere Strecken laufen.
Haltung
Auch wenn der Saluki einen sehr eigenständigen Eindruck vermitteln kann, brauch er dennoch seinen Menschen und sein Rudel. Salukis sind gut im Rudel zu halten. Da sie in Ruhezeiten sich nicht gross bewegen, brauchen sie nicht viel Platz. Doch der Auslauf muss ihnen geboten werden. Ideal sind eingezäunte Windhundeausläufe, wo sie nach Herzenslust toben und rennen dürfen. Oft werden sie auch bei Windhunderennen eingesetzt um ihrem Jagdtrieb Folge zu leisten. Der intelligente Kopf will auch beschäftigt werden. Sonst ist der Saluki ein genügsamer Hund, der gerne auf einem kuscheligen Platz döst. Die Fellpflege ist nicht sehr anspruchsvoll. Ein- bis zweimal in der Woche bürsten reicht vollkommen aus, denn das kurze, glatte Deckhaar fängt nicht viel Schmutz ein. Der Saluki gilt zudem als sehr reinlicher Hund. Er haart nicht stark und weist auch praktisch keinen Hundegeruch auf.
Gesundheit
Beim Saluki sind keine rassetypischen Erkrankungen bekannt. Wie bei jeder grossen Hunderasse ist aber darauf zu achten, dass im Wachstum die Gelenke und Knochen geschont werden. Auch auf das sensible Wesen sollte Rücksicht genommen werden. Wird ein Saluki zu hart geführt, kann dies schnell zu psychosomatischen Problemen führen als Folge von Stress. Der Saluki wird durchschnittlich 12 Jahre alt.
„El-Horr“, der Edle, wie der Saluki auch genannt wird, ist ein erhabener, anmutiger Hund, der durch sein Aussehen und seinen Charakter punktet. Wer einmal von seiner Seele berührt wurde, kann nur noch schwer loslassen.