Hundespielzeug

Hundespielzeug

17.11.22

Die meisten Hunde haben relativ lange einen ausgeprägten Spieltrieb. Mit dem Spiel bereiten sich bereits Welpen auf das Leben vor. Sie messen ihre Kräfte, lernen, wie sie ihren Körper einsetzen können und wie sie die Kraft dosieren müssen, um andere nicht zu verletzen. Die Kleinen lernen zu jagen und verfeinern ihre Motorik. Sie lernen die Feinheiten der Körpersprache zu beachten und selbst einzusetzen. Welpen beissen gerne in alles rein, nagen an Dingen, um dem Zahnwechsel zu helfen und um sich zu beruhigen. Da kommt Spielzeug natürlich gelegen, weil es kaputt gehen darf.

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass alle Hunde Spielzeug lieben, weil jeder das Bild vom Hund mit dem Ball im Maul im Kopf hat. Ich staunte damals nicht schlecht, als Mila zu mir kam und so gar nichts anfangen konnte mit Spielzeug. Sie hatte wohl nie welches und wusste daher auch nicht, was sie damit anfangen soll. Nur durch meine Interaktion und meine Aufforderungen begann sie dann allmählich damit zu spielen.
Spielzeug stellt in der Regel eine Beute für den Hund dar. Diese jagt er, er erbeutet sie, er kämpft um sie. Natürlich sollte das alles im spielerischen Rahmen bleiben. Denn wenn ein Hund anfängt Ressourcen, zum Beispiel Spielzeug, zu verteidigen, kriegt der Mensch ein Problem.

Spielzeuge gibt es heute wie Sand am Meer. Es gibt die Klassiker, aber auch immer wieder neue Ideen. Verschiedene Hunde bevorzugen verschiedene Arten von Spielen und demnach verschiedene Spielzeuge. Es gibt Hunde, die sind sehr sanft zu ihren Spielzeugen, andere wiederum zerstören sie gerne. Es muss darauf geachtet werden, dass der Hund sich beim Spiel nicht verletzen kann. Daher haben beispielsweise Äste einen schlechten Ruf, da sie leicht splittern und in den Rachen gestossen werden können. Mittlerweile gibt es eine Alternative davon, der sogenannte Safestix. Ja, es mag auf den ersten Blick an etwas anderes erinnern, aber es ist definitiv die sicherere Variante für den Hund.

Viele Spielzeuge haben ein Quietscher drin. Ironischerweise treiben sie viele Hunde in den Wahnsinn. Sie steigern sich richtig rein und können nicht aufhören, reinzubeissen. Spielzeug ohne Quietscher sind daher eher zu empfehlen.

Klassiker: Bälle oder Frisbees sind vermutlich in fast jedem Hundehaushalt zu finden. Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat. Aber Fakt ist, man kann sie gut werfen. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass der Hund kein Ball-Junkie wird. Denn das könnte unangenehme Folgen haben und viel Stress für den Hund bedeuten. Tennisbälle sind nicht für den Hund geeignet, da das Material die Zähne abschleifen kann und die Chemikalien ungesund sind.

Stoff-Spielzeug: Hunde, die gerne schreddern, können nur bedingt mit Soffspielzeug spielen, da es zu wenig widerstandsfähig ist. Leicht können Teile verschluckt werden. Gerade Füllmaterial wie Watte wird gerne geschluckt. Das kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Viele Hunde mögen es aber, etwas Weiches im Maul zu tragen oder auch damit zu kuscheln.

Zergel: Als Zergel können Gummistöcke oder auch verknüpfte Seile benutzt werden. Diese sind sehr robust und die Tauspielzeuge können beim Kauen direkt noch die Zähne reinigen. Man muss darauf achten, dass der Hund nicht die einzelnen Fäden herauszieht und frisst.

Beschäftigungsspiele: Es gibt viele Spielzeuge, die sich dafür eignen, den Hund mental auszulasten. Hierzu gehören einerseits Intelligenzspielzeuge oder aber auch alle Spielzeuge, die man mit Futter befüllen kann, an das der Hund nicht so leicht ran kommt. So kann man den Hund effektiv bei schlechtem Wetter oder in Schonphasen beschäftigen und ihm neue Reize bieten. Die meisten Hunde haben Spass daran, für ihr Futter zu arbeiten und neue Aufgaben zu lösen.

Wasserspielzeug: Spielzeug, das schwimmt, ist besonders im Sommer gefragt. Dieses kann gut vom Hund mit ins Wasser genommen werden oder natürlich zum Apportieren genutzt werden.

Dummy: Dummys werden für die Jagdarbeit benutzt. Für die Prüfungen müssen sie genormt sein. Für die Freizeit ist es dem Hund vermutlich herzlich egal, wie gross und schwer der Dummy ist. Hauptsache, er darf seine Nase einsetzen und ihn suchen. Dummys gibt es übrigens in ganz verschiedenen Grössen, auch für sehr kleine Hunde.

Spielzeuge kann man teilweise auch selbst basteln. Ganz einfach kann man zum Beispiel ein Zergel aus alten Handtüchern herstellen, die man verknüpft. Auch einen Schnüffelteppich kann man gut selbst herstellen. Hierfür braucht man nur Stoff (oder Lappen) in Streifen geschnitten und eine Spülbecken-Rutschmatte. Okey, Zeit braucht man auch, aber die investieren wir ja gerne. Aus alten Socken kann man ein gutes Stoff-Spielzeug machen (z.B. einen Socken-Tintenfisch). Kartonrollen kann man gut mit Futter befüllen und schliessen. Anschliessen macht man ein paar Löcher rein und schon hat man einen Ersatz für einen Futterball. Auch Kartonkisten, die man nicht mehr braucht, kann man mit Material befüllen, Leckerlis verstecken und schon ist der Hund beschäftigt.

Bei den Materialien ist darauf zu achten, dass sie ungefährlich für den Hund sind. Das Spielzeug sollte frei von Chemikalien und Farbstoffen sein. Das Material sollte widerstandsfähig sein und die spitzigen Hundezähne aushalten. Das Spielzeug sollte zudem so gross gewählt werden, dass der Hund es nicht einfach verschlucken kann.

Ein Hund braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Durch Beobachten stellen sie schnell fest, welche Spielzeuge ihr Hund interessieren. Achten Sie darauf, dass der Hund sich nicht verletzen kann. Dann steht einem gemeinsamen Spiel nichts mehr im Weg.