Umzug mit Hund

Umzug mit Hund

25.3.21

Veränderungen gehören zum Leben dazu. So kommt es auch, dass viele Menschen ihren Wohnort im Laufe des Lebens (mehrmals) wechseln. Natürlich sollen unsere lieben Vierbeiner uns auch am neuen Ort begleiten. Damit der Umzug reibungslos klappt sind jedoch einige Punkte zu beachten. Ich habe bereits zwei Umzüge mit Hund hinter mir und kann euch einige Tipps mit auf den Weg geben. 

Bereit für den Umzug?

Vorbereitung

Mit der Wohnungssuche muss man immer etwas Glück haben. Der Vermieter erkundigt sich oftmals nach der Haltung des Hundes und stellt so sicher, dass dieser nicht den ganzen Tag alleine zu Hause verbringt (und entsprechend Unruhe stiften kann). Ich habe immer Referenzpersonen (z.B. meinen Arbeitgeber und mein bisheriger Vermieter) angegeben, welche bezeugen können, dass es bisher keine Probleme mit meinem Hund gegeben hat und dass er mich zur Arbeit begleiten darf. Dies schaffte bereits viele Unsicherheiten aus der Welt.

Ist dann ein neues Zuhause gefunden, ist es immer toll, wenn man bereits vorab mit dem Hund im neuen Heim vorbeischauen kann, damit er sich dieses in aller Ruhe anschauen kann. 

Der Hund wird sehr schnell bereits im Vorfeld merken, dass da etwas im Busch ist. Möbel werden umhergerückt, Sachen verräumt, Kisten stehen im Weg rum, die Wohnung verändert sich und auch die Menschen sind oft etwas gestresst. Vielleicht kann der tägliche Rhythmus nicht eingehalten werden, man hat nicht so viel Zeit für den Hund oder ist öfter weg als normal. Da der Hund aber nicht einschätzen kann, was das alles bedeutet, ist für ihn die Umzugssituation schwer einzuordnen. Es gibt durchaus Hund, die das nicht gross stört. Doch besonders sensible Hund können mit aussergewöhnlichem Verhalten reagieren. Zum Beispiel möchten sie plötzlich nicht mehr alleine bleiben. Versucht also auch bei den Vorbereitungen, so gut es geht die Routinen einzuhalten oder holt Hilfe von vertrauten Personen dazu, die sich in dieser Zeit um den Hund kümmern können. 

Mila stellt sicher, dass ich sie nicht vergesse in der alten Wohnung.

Meistens gibt es eine wahre Schlacht mit Umzugskartons. Es empfiehlt sich, ein eigener Umzugskarton für den Hund zu packen. So hat man alle wichtigen Dinge auch am neuen Ort gleich griffbereit und muss sie nicht mühsam aus den Unmengen an Kartons zusammensuchen. 

Umzug

Am Tag (oder den Tagen) des eigentlichen Umzugs empfehle ich, den Hund in die Ferien zu schicken. Denn die ganze Hektik ist nicht nur ungesund für unser Nervenkostüm. Zudem ist der Hund meistens eh nur im Weg. Und bevor ein Unfall passiert, weil er irgendwo eingeklemmt wird oder den Menschen vor die Füsse läuft und diese zu Fall bringt, ist allen damit gedient, wenn der Hund ausquartiert wird für diese Zeit. Es besteht auch die Gefahr, dass der Hund sich an herumliegendem Werkzeug verletzt oder er durch die offene Wohnungstüre entläuft. Ausserdem fehlt am Umzugstag oft die Zeit, sich auch noch um den Hund zu kümmern. Es gibt also genügend Gründe, dem Hund dies alles zu ersparen und ihn vorübergehend bei jemandem unterzubringen. 

Formalitäten

Vor dem Umzug sollten unbedingt die kantonalen Bestimmungen genau recherchiert werden. Leinenpflicht aber auch die Haltungsbedingungen für Listenhunde sind sehr unterschiedlich. Auch sollte man sich bewusst sein, dass die Rasselisten von Kanton zu Kanton variieren können. 

Frühzeitig lohnt es sich auch nach einem neuen Tierarzt und einer Hundeschule (wenn nötig) Ausschau zu halten und sich dort vorzustellen. 

Der Hund muss bei der Ummeldung ebenfalls berücksichtigt werden. Ganz wichtig ist, nicht nur die Gemeinde, sondern auch Registrierplattformen wie AmicusTasso etc. auf dem aktuellen Stand zu halten, sollte der Vierbeiner mal entlaufen. Denn nur so, kann der Halter zuverlässig kontaktiert werden. 

Willkommen im neuen Zuhause!

Eingewöhnung

Viele Hunde brauchen in den ersten Tagen etwas Zeit, damit sie sich an die neue Wohnsituation gewöhnen können. Je sensibler ein Hund ist, desto schwerer fällt ihm in der Regel die Umstellung. Hunde sind wie wir Menschen Gewohnheitstiere. Eine gewohnte Umgebung und Strukturen im Alltag geben dem Hund Sicherheit. Ändern sich diese Dinge, muss er sich erst neu zurechtfinden. Eine neue Umgebung, neue Leute, Düfte, Geräusche, fremde Hunde, dies alles muss der Hund erst verarbeiten. Doch mit ein paar wenigen Tricks, gewöhnt sich auch dein Hund schnell an das neue Zuhause. 

Erster Eindruck: Achtet darauf, dass wenn der Hund das erst Mal in die das neue Heim kommt, dass es eine positive Erfahrung wird – ohne Stress, Lärm und Hektik. 

Altbewährtes: Gewohnte Ankerpunkte wie das eigene Bettchen, eine Kuscheldecke oder Spielzeug muss mit in die neue Wohnung. So riecht es etwas nach ihm, was Vertrauen vermittelt. 

Mit dem eigenen Körbchen ist alles gleich nicht mehr so fremd.

Rückzugsort: Gebt eurem Hund die Möglichkeit, sich zurückziehen zu können. Dies braucht er vielleicht mehr als vorher. 

Nicht alles auf einmal: Gib dem Hund Zeit und die nötige Ruhe, um sich einzuleben. Erkunde nicht gleich die ganze Umgebung mit ihm. Beschränke dich am Anfang auf ein oder zwei Routen. Lass den Hund die Umgebung erschnuppern, so lernt er sie kennen. Geht alles langsam und in Ruhe an. 

Routine: Kehrt so schnell wie möglich wieder zur alten Routine zurück. Das gibt Sicherheit und gibt dem Hund Halt, weil es den Ablauf vorhersehbarer macht. 

Vorsicht: Gerade bei unsicheren und ängstlichen Hunden empfiehlt es sich, sie in der neuen Umgebung erstmal anzuleinen, auch wenn sie am alten Ort gut ohne Leine unterwegs waren. Er kennt sich in der Gegend nicht aus und weiss im Zweifelsfall oft nicht, wo sein Zuhause ist, sollte er davonlaufen. Sicher ist sicher!

Alleine bleiben: Es kann durchaus sein, dass euer Hund bisher kein Problem hatte, alleine zu bleiben. Doch im neunen Haus ist dies plötzlich anders. Meistens braucht es nur wenige Übungseinheiten und eine kleine Eingewöhnungszeit, bis das alte Verhalten wieder sitzt. Haltet die ersten «Alleine-Bleib-Sequenzen» kurz. Beobachtet den Hund genau, damit der Hund nicht in unnötigen Stress gerät und plötzlich Probleme macht. 

Nachbaren: Es kann nie schaden, wenn man sich bei den Nachbaren vorstellt, besonders wenn man einen Hund hat. So können viele Vorurteile aus dem Weg geräumt werden. Stellt klar, dass sie bei Bedenken oder Anliegen jederzeit direkt auf euch zukommen könnt. 

Mila hat schnell die neuen Vorzüge (Sonne) im neuen Zuhause entdeckt.

Mit diesen Informationen steht einem reibungslosen Umzug nichts mehr im Weg. Habt ihr noch weitere Tipps und Erfahrungen, teilt sie mit uns in den Kommentaren.