Sandra Guggisberg
5.7.22
Der Zwingerhusten bezeichnet eine hoch ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, die sich v. a. durch Husten, Rotzen, Würgen, Erbrechen und Fieber äussert. Die Erkrankung wird durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst. Die beiden Haupterreger des Zwingerhustens sind Viren.
Durch das angegriffene Immunsystem und die geschädigten Schleimhäute der Atemwege kommt es anschliessend häufig zu bakteriellen Folgeinfektionen.
Hunde aller Altersstufen können von der Infektion befallen werden und auch mehrmals im Jahr erkranken. Der Husten klingt trocken und tritt anfallsweise auf, ähnlich einem Keuchhusten beim Menschen. In schweren Fällen gehen die Symptome über den Husten hinaus. Das erkrankte Tier ist müde, appetitlos, entwickelt Fieber und auch eine Lungenentzündung ist möglich.
In den meisten Fällen wird der Zwingerhusten durch Erreger wie Viren (und Bakterien) verursacht, wobei auch nicht-infektiöse Faktoren ursächlich sein können. Zu diesen gehören bspw.
Daher kommt auch der Begriff "Zwingerhusten". Früher wurden Hunde im Zwinger gehalten. Sie hatten keinen Zugang zur warmen Wohnung wie das heute der Fall ist. Schonungslos waren Hunde der Witterung ausgesetzt und nicht immer ging es für jede Erkrankung zum Tierarzt. Da war es kein Wunder, dass die Zwingerhunde sich eine solche Erkrankung durch die unterschiedlichsten Erreger einfingen.
Zwar kann der Zwingerhusten auch heute noch durch enge Tierhaltung, beispielsweise in einem Tierheim, bakteriell (Bordedella bronchiseptica) übertragen werden. Dieses Risiko ist aber im Vergleich zu der viralen Infektion eher als gering auftretend einzustufen.
Kommt es bei Hunden zur Ansteckung mit dem Zwingerhusten, dauert es unterschiedlich lange (Inkubationszeit 2-30 Tage), bis sich die ersten Symptome zeigen.
Ein viral bedingter Zwingerhusten beeinträchtigt das Allgemeinbefinden des Hundes meistens kaum oder nur wenig. Die bereits erwähnte laufende und/oder juckende Nase, gelegentliches Niesen, leichtes Fieber, Schlappheit und Appetitlosigkeit zählen eher zu den Anzeichen einer Erkältung , als dass sie auf Zwingerhusten schliessen lassen. Da aber auch die Gefahr einer bakteriellen Infektion besteht, zum Beispiel einer Lungenentzündung, macht es auf jeden Fall Sinn, den Hund beim Tierarzt vorzustellen.
Bei Verdacht auf Zwingerhusten ist ein Tierarzt aufzusuchen, der den Hund zunächst gründlich untersucht. Bei starkem Würgereiz und Husten untersucht er die Luftröhre des Hundes, um sicherzugehen, dass die Beschwerden nicht durch einen Fremdkörper bedingt sind und es sich tatsächlich um Hundehusten handelt.
Der Tierarzt stellt die Diagnose anhand der typischen Symptome. Hatte der Hund kürzlich engen Kontakt mit anderen Hunden oder war in einem Tierheim oder Zwinger mit mehreren Hunden untergebracht, ist dies ein weiteres Indiz für die Diagnose Zwingerhusten.
Treten Komplikationen auf, kann der Tierarzt den Abstrich des Hundes auf Erreger untersuchen, um passende Medikamente zu verschreiben.
Um sicherzugehen, um welchen Erreger es sich handelt, führt der Tierarzt einen Abstrich im Rachen sowie einen Speicheltest durch. So lässt sich erkennen, ob es Bakterien oder Viren sind und ob dementsprechend der Einsatz von Antibiotika notwendig ist. Anhand eines Labortest kann er feststellen, welche Antibiotika am besten wirken.
Von der Inkubationszeit dauert es in der Regel zwischen zwei Tagen und zwei Wochen, bis die Symptome beim Hund auftreten. Die Dauer der Erkrankung beträgt in den meisten Fällen etwa drei Wochen, es kann in Einzelfällen aber auch länger andauern. Eine tierärztliche Behandlung führt nicht zwangsläufig dazu, dass die Erkrankung geheilt wird. Allerdings kann der Tierarzt mit entsprechenden Medikamenten die Symptome lindern und so den Krankheitsverlauf für den Hund erträglicher gestalten.
In aller Regel heilt der Zwingerhusten nach einigen Wochen von alleine ab, ähnlich einer Erkältung beim Menschen. Bei manchen Hunden treten jedoch Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder eine Mandelentzündung auf.
Wie bereits beschrieben, wird der Zwingerhusten in den meisten Fällen viral übertragen. In diesen Fällen verläuft die Erkrankung ähnlich der Grippe beim Menschen. Der Tierarzt verschreibt schleimlösende Medikamente, spezielle Hustenmedikamente für Hunde und Antibiotika. Wobei letztere natürlich nicht gegen Viren schützen, wohl aber für den Fall einer möglichen bakteriellen Infektion. Dazu kommen noch Arzneimittel zum Einsatz, die das Fieber senken sollen.
Während des Krankheitsverlaufes gilt natürlich ein Schonprogramm für deinen Hund. Das heisst aber nicht, dass der Hund nicht nach draussen darf. Dabei sind aber wichtige Dinge von dir zu beachten. Verwende statt des Halsbandes ein Brustgeschirr, damit nicht zu viel Druck auf den entzündeten Halsbereich ausgeübt wird. Du vermeidest damit nicht nur Schmerzen, sondern auch den Hustenreiz, der durch zu viel Druck ausgelöst wird. Reduziere die Gassirunden auf ein Minimum, da zu viel Anstrengung nicht gerade förderlich für den Heilungsprozess ist. Setze deinen Hund zuhause nicht der Zugluft aus. Daneben gilt: kein Kontakt zu anderen Hunden. Die Hundeschule ist damit tabu, ebenso der Hundeplatz und andere Plätze, an denen sich Hunde gerne tummeln.
Quellen: https://bit.ly/3nEdnqV, https://bit.ly/3ApRbZa, https://bit.ly/3AnZwwn, https://bit.ly/3NJPA3l