Rasseportrait: Dalmatiner

Rasseportrait: Dalmatiner

28.12.22

Der Dalmatiner ist auf Grund seiner speziellen Erscheinung überall bekannt. Als 1996 der Film «101 Dalmatiner» in die Kinos kam, erlebte die Rasse einen riesigen Boom. Die gepunkteten Vierbeiner begeisterten mit ihrem lebhaften Charakter aber auch mit der aussergewöhnlichen Fellzeichnung. Zwischenzeitlich hat sich der Hype zum Glück wieder gelegt, da eine grosse Nachfrage immer Einbussen in der Zucht mit sich bringt. Dennoch bleibt der Dalmatiner zurecht eine beliebte Hunderasse, die oft auch unterschätzt wird.

Herkunft

Als Ursprungsland wird Dalmatien in Kroatien vermutet. So sicher ist man sich da aber nicht. Denn bereits vor sehr langer Zeit wurden ähnliche Hunde im alten Ägypten und in Griechenland abgebildet.

Im Mittelalter war der Dalmatiner eine sehr beliebte Hunderasse in den Adelshäusern. Er galt als vornehmer Hund und wurde oft als Jagdbegleiter und als Kutschbegleithund eingesetzt.

Ebenfalls eine Tradition ist der Dalmatiner bei der amerikanischen Feuerwehr. Früher hat er die Löschkutschen mit seinem Gebell begleitet. Noch heute findet man hin und wieder ein Dalmatiner auf einer Feuerwehrstation als Maskottchen.

Aussehen

Die Punkte, welche den Dalmatiner so unverwechselbar machen, werden erst mit der Zeit sichtbar. Die Tupfen zeigen sich mit 10-14 Tagen auf dem zuerst rein weissen Fell. Dieser Prozess dauert bis zu einem Jahr. Die charakteristischen schwarzen oder braunen Tupfen sind idealerweise symmetrisch über den Körper verteilt. Die weisse Grundfarbe ist gegeben. Plattenfärbungen (grosse Flecken) sind unerwünscht und werden aus der Zucht ausgeschlossen.

Augenfarbe variiert je nach Tupfenfarbe zwischen dunkelbraun und bernsteinfarben. Hie und da gibt es auch blaugefärbte Augen.

Der Dalmatiner verfügt über ein dichtes, glattes Fell ohne Unterwolle. Er ist eine muskulöse, athletische Erscheinung mit gerader Rückenlinie. Sein eleganter Gang ist unverkennbar. Die Hunde weisen ein Stockmass zwischen 54cm und 62cm auf.

Charakter

Gemäss der Einteilung durch den FCI gehört der Dalmatiner zu den Laufhunden. Er ist entsprechend sportlich unterwegs und äusserst bewegungsfreudig. Bei ihm trifft aber der Spruch «Wer’s nicht im Kopf hat, hat’s in den Beinen» definitiv nicht zu. Dalmatiner sind durchaus clevere Zeitgenossen, die sich lernbegeistert zeigen und nicht nur körperlich, sondern auch mental ausgelastet werden möchten. Die Kombination aus Sportlichkeit und Köpfchen machen den Dalmatiner zu einem idealen Hund für allerlei Hundeaktivitäten. Hundesport aber auch Tricktraining, SpassSport oder Obedience eigenen sich hervorragend für die aktiven Vierbeiner.

Der Dalmatiner gilt generell als kontaktfreudig und ist gerne mit seinem Menschen überall dabei. Er ist aber auch sehr sensibel. Das bedeutet, dass man ihn in der Sozialisierungsphase nicht mit Reizen überfordern darf. Zudem nimmt er Stimmungen sehr gut wahr.

Sein Jagdtrieb hat er über die Jahre nicht abgelegt. Ausserdem ist ein wachsamer Hund, ohne aggressiv zu sein.

Haltung

Die Haltung eines Dalmatiners fordert aktive Leute, die dem lauffreudigen Vierbeiner die entsprechende Auslastung bieten können. Wie bereits erwähnt, ist der Dalmatiner ein dankbarer Begleiter und für viele Aktivitäten zu haben. Dennoch muss man sich des Zeitaufwands bewusst sein. Er ist definitiv kein Stubenhocker-Hund.

Sein Jagdinstinkt sollte man von Anfang an unter Kontrolle halten, damit der Dalmatiner seine Freiheiten geniessen kann. Mit Kindern ist er gutmütig, dennoch darf seine Grösse und Kraft nicht unterschätzt werden.

Was die Pflege betrifft, ist der Dalmatiner pflegeleicht. Er neigt dazu, das ganze Jahr über zu haaren. Aber regelmässiges Bürsten hilft beim Fellwechsel. Sonst ist das Fell anspruchslos.

Gesundheit

Wie fast alle Hunde mit einem hohen Weiss-Anteil im Fell ist es leider auch bei den Dalmatinern verbreitet, dass sie überdurchschnittlich an Taubheit leiden. Deswegen ist der Gehörtest bei den Züchtern Standard, bevor der Hund vermittelt wird.

LUA/HUA oder auch Dalmatiner-Syndrom genannt, ist ein genetisch bedingter Stoffwechseldefekt, der nur Dalmatiner betrifft. Dabei ist das Harnsäuretransportsystem gestört. Der Harnsäurepegel ist deshalb konstant zu hoch. Somit steigt das Risiko für Harnsteine. Durch gezielte Fütterung kann das Risiko vermindert aber nicht beseitigt werden.

Der Dalmatiner ist eine Sportskanone zum Liebhaben. Er ist ein treuer, sensibler Begleiter, der gerne bei seinem Menschen ist. Die Optik sollte nicht das Entscheidungskriterium sein, wenn man sich ein solch anspruchsvoller Vierbeiner holt. Dennoch darf seine Schönheit durchaus bestaunt werden. Sie sind ja auch wirklich einzigartig, diese getupften Hunde.